Michael Agoras: “Life begins at the end of your comfort zone”
Uneinigkeit, Verunsicherung, Angst - Menschen verlassen ihre geliebte Komfortzone.
Ich habe in den letzten Wochen unzählige Berichte und Beiträge über SARS-CoV-2 oder wie der Volksmund es bezeichnet, Corona-Virus, gelesen und gesehen. Ich, so könnte man zumindest meinen, habe mir in dieser Zeit eine gute fachliche Kompetenz aneignen können.
Blödsinn! Viel mehr kommt mir ein Spiel, welches ich so oft in meiner Kindheit gespielt habe, in den Sinn. Wir alle kennen dieses Spiel. Flüsterpost - Wir sitzen oder stehen in einer Reihe, wobei ein Kind dem Nachbarskind etwas ins Ohr flüstert. Das Nachbarskind flüstert dem Kind daneben, das was es verstanden hat, immer weiter und weiter und weiter, bis das letzte Kind erreicht ist. Was kommt dabei raus? Wir kennen es alle! Fakt ist, dass das Ursprungswort sich im Geflüster und Gehörtem verändert und verliert.
Dieses Gefühl erlebe ich heute, alle flüstern, wissen, empfehlen, geben gut gemeinte Ratschläge und wollen helfen.
Vor ein paar Wochen, summierten sich Meldungen, dass ein unbekanntes und gefährliches Virus ausgebrochen sei. Weit weg von uns, in der Volksrepublik China, eine Stadt namens Wuhan mit 11.1 Mio. Einwohner, bekannt für den Grosshandelsmarkt für Fische und Meeresfrüchte «Quelle Wikipedia». Ein paar Dutzend Menschen erkrankten anfangs 2020 an diesem gefährlichen Virus. Diese Nachricht nahmen wir mit halbem Ohr zur Kenntnis. Wichtigere Nachrichten, so empfanden wir, interessierten uns viel stärker. Der Klimawandel, dass viel zu warme Winterwetter oder auch Greta Thunbergs Austritt am WEF in Davos. Doch die Meldungen der rasant wachsenden Anzahl an infizierten Menschen, nahmen drastisch zu. Nun war der Virus COVID19 auch bei uns angekommen. Was im Anschluss passierte, ist uns alles sehr präsent.
Wir wurden geweckt. Uns wird nun bewusst, dass wir unsere Komfortzone verlassen müssen. Über Nacht, Nota bene, änderten wir Gewohnheiten, Strukturen und Prozesse. Die Ungewissheit und Angst verbreiten sich sehr schnell. Die Wut und das Unverständnis gegenüber Einzelgänger, Besserwisser und Querschläger, welche den Aufforderungen trotzen, Informationen und Aufforderungen des BAG ignorierten, sind gegenwärtig. Sie glauben sich unerschrocken, sind verantwortungslos, naiv und überheblich. Sie belasten und bedrohen unsere Gesellschaft.
Glücklicherweise organisierte und formierte sich das Kollektiv, wird stärker und mächtiger. Es verlässt die Komfortzone, geht notwendige Wege, fokussiert und diszipliniert sich. Solidarität – ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Wort im Jahr 2020, rückt ins Zentrum. Das Kollektiv lernt mit dieser aussergewöhnlichen Situation rasend schnell umzugehen, steht zusammen, lernt voneinander und begegnet sich mit Mitgefühl und Verständnis. Das Kollektiv hat verstanden, dass das Leben auch ausserhalb der Komfortzone weitergeht.